Am 12. Oktober hätte Richard Lugners kirchliche Trauung stattfinden sollen, doch er verstarb am 12. August. Nun ging seine Witwe Simone Lugner im Hochzeitskleid an sein Grab – zu Ehren seines Geburtstags.
Es war kein einfaches Wochenende für Simone «Bienchen» Lugner (42). Am 12. Oktober hätte ihre kirchliche Trauung mit Richard «Mörtel» Lugner im Stephansdom stattfinden sollen, nachdem sie am 1. Juli standesamtlich geheiratet hatten. Doch Richard Lugner verstarb zwei Monate zuvor, am 12. August, im Alter von 91 Jahren. Statt das Hochzeitskleid bei der Zeremonie zu tragen, trug es seine Witwe nun am 11. Oktober, zu seinem Geburtstag, an seinem Grab.
Gegenüber «Bild» erklärte Simone Lugner, dass ihr Mann das Hochzeitskleid, ganz nach Tradition, nie zu Augen bekommen habe: «Ich hatte das Brautkleid extra für diesen Tag im Stephansdom gekauft. Richard hat es leider nie gesehen. Es war mir vom Herzen ein Bedürfnis, dass ich mit dem Brautkleid an seinem Geburtstag zum Grab gehe.» Dies konnte sie jedoch erst nach der Feier tun, die Lugners Tochter Jacqueline (30) für die Familie und die Mitarbeiter der Lugner City organisiert hatte – Simone Lugner war nicht eingeladen.

«Ich bin mir sicher, dass sein Geist es gesehen hat»
Am Freitag versammelten sich auf dem Grinzinger Friedhof neben Lugners Tochter und den Mitarbeitern auch ihr Ehemann, Lugners Ex-Frau Christina «Mausi» Lugner (59) und andere Freunde und Verwandte, die das Grab mit Blumen und Kränzen schmückten und rote und weisse Luftballons steigen liessen.
Simone Lugner begab sich dann am Freitagnachmittag im strömenden Regen in Begleitung ihrer Schwester und Mutter ans Grab, nachdem der Lugner-Tross den Friedhof verlassen hatte. Dort kniete sie nieder und liess ihren Brautschleier als Zeichen der Trauer zurück.
Gegenüber «Bild» erklärte sie, dass ihr Kleid eine symbolische Geste für Lugner sei: «Auch wenn er es lebendig nicht gesehen hat, bin ich mir sicher, dass sein Geist es gesehen hat.»
Zuvor, so erklärte sie Oe24, sei sie beim Dompfarrer Toni Faber gewesen, der ihre kirchliche Trauung durchgeführt hätte: «Ich war bei Toni im Stephansdom, und wir haben für Richard gebetet.»







